Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre, von vielen auch salopp Menopause genannt, beginnen schon wesentlich früher als den meisten wirklich bewusst ist. Viele Frauen spüren die Veränderung kennen aber nicht den Grund.
die Wechseljahre werden in vier Phasen unterteilt:
1. die Prä-Menopause ist für viele Frauen noch unauffällig: Der Zyklus findet noch statt, aber kann verkürzt oder verlängert auftreten und startet meist schon mit Ende 30.
2. die Perimenonpause beginnt ungefähr zwischen dem 45. und 50. Lebenjahr. Regelblutungen werden unregelmäßiger und finden vermehrt verspätet statt. Progesteron und Östrogen sinken und Eisprünge finden immer seltener statt.
3. die Menopause ist die Zeit, in der die letzte Regelblutung 12 Monate zurückliegt. Genaugenommen ist es keine Phase, sondern ein Zeitpunkt, der erst im Nachhinein genau bestimmt werden kann. Eisprünge finden keine mehr statt. Im Durchschnitt liegt das Alter bei 50/51 Jahren
4. die Postmenopause beginnt, wenn mindestens 1 Jahr keine Regelblutung mehr aufgetreten ist. Der Hormonhaushalt pendelt sich langsam auf seinen neuen Stand ein. Die typischen Beschwerden lassen nach. Diese Phase geht bis zum 60./65. Lebensjahr
Im Nachhinein weiß ich, dass ich bereits mit 38 in die erste Phase, die Prä Menopause eintrat. Begonnen mit einem verkürzten dafür deutlich stärkeren Zyklus. Gedanken machte ich mir damals noch keine – auch nicht über meine leicht gereizte Stimmung und meine erhöhte Sensibilität kurz vor der Blutung. Belastet hat es mich jedoch sehr.
Die ersten Anzeichen der Wechseljahre: Wie ich sie wahrnahm
Dass ich mich bereits in der Peri Menopause befand, wurde mir ein paar Jahre später bewusst gemacht, als ich einer Bekannten von meinen Schlafstörungen, dem immer wiederkehrenden Gefühl von Erschöpfung und der damit verbundenen Reizbarkeit erzählte. Danach dauerte es auch nicht mehr lange, bis ich bemerkte, wie mein Körper, trotz gleicher Ernährung und Bewegung, begann, sich zu verändern und auch meine Konzentration nicht mehr die war, die ich mir wünschte bzw die ich von mir erwartete.
Mir war bewusst, dass diese Phase ein natürlicher Prozess im Leben einer jeden Frau ist, der mit hormonellen Schwankungen verbunden ist. Aber es fiel mir ausgesprochen schwer, diese Veränderung anzunehmen. Warum? Ganz einfach – ich hatte viele Vorstellungen im Kopf, wie die Frauen in den Wechseljahre seien, die von der Gesellschaft und Klischees geprägt waren. Launisch, vergesslich, schwitzend, erschöpft – all diese Bilder schossen mir durch den Kopf, jedes Mal, wenn ich Symptome an mir wahrnahm.
Inmitten dieser Veränderungen spürte ich auch emotionale Schwankungen. Ich fühlte mich zeitweise irritiert, müde und antriebslos – Gefühle, die mir nicht vertraut waren. Doch die Herausforderung war nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Musste ich nun wirklich schon mit den Symptomen der Wechseljahre kämpfen? Ich fühlte mich zu jung dafür!
Meine erste Reaktion war, diese Symptome zu ignorieren. Ich dachte, wenn ich einfach weitermache wie bisher, wird es schon niemand merken, insbesondere ich nicht!. Aber das war natürlich ein Irrtum. Die Symptome häuften sich, mein Körper lies mich nur noch deutlicher spüren, dass ich die Veränderung nicht ignorieren kann und mir wurde klar, dass ich mich mit dieser Veränderung auseinandersetzen muss.
Der erste Schritt: Akzeptanz und Verständnis für meinen Körper
Was mir half, die Veränderungen anzunehmen, war ein besseres Verständnis darüber, was in meinem Körper vor sich ging. Der Wechsel von den fruchtbaren Jahren zu den Wechseljahren ist ein natürlicher Prozess, der durch hormonelle Veränderungen geprägt ist. Die Produktion von Östrogen und Progesteron nimmt ab, was verschiedene körperliche und emotionale Veränderungen mit sich bringt. Doch anstatt diese Veränderungen als negativ zu betrachten, begann ich zu akzeptieren, dass sie ein Teil meines Frauseins, meiner inneren Göttin sind.
Ich entschied mich, mein Wissen über die Wechseljahre zu vertiefen und mehr darüber zu lernen. Auf diese Weise konnte ich die Symptome besser einordnen und mich auf diesen Tanz vorbereiten.
Mein Tanz - Wie ich mit den Symptomen umging: Meine persönlichen Strategien
Die Wechseljahre sind nicht nur von körperlichen, sondern auch von emotionalen Veränderungen geprägt. Besonders die nächtlichen Hitzewallungen, die Schlafstörungen, die Veränderung meines Körpers und die Stimmungsschwankungen setzten mir zu. Doch ich fand Wege, mit diesen Herausforderungen umzugehen:
- Achtsamkeit und Selbstfürsorge: Ich begann, mehr auf mich selbst zu achten und meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Zeit in der Natur, besonders in den Bergen, Massagen und Achtsamkeitsübungen helfen mir nun, den Stress zu reduzieren und mich wieder zu zentrieren. Inzwischen nehme ich mir regelmäßig Zeit für mich, um einfach zu entspannen und gönne mir zwischendurch vermehrt eine kurze liebevolle Pause
- Ernährung und Bewegung: Ich stellte meine Ernährung um und achte nun darauf, gesunde Lebensmittel und frisch zubereitete Mahlzeiten zu mir zu nehmen, die mein hormonelles Gleichgewicht unterstützen können. Auch regelmäßige Bewegung, besonders Tanzen und Wandern und ein kurzes tägliches Workout helfen mir, mein Wohlbefinden zu steigern und die Symptome zu lindern.Ebenso habe ich das Gefühl, dass meine tägliche Sportroutine die Hitzewallungen in Schach hält
- Gespräche und Unterstützung: Ein wichtiger Punkt für mich ist auch der Austausch mit anderen Frauen, die in der gleichen Situation sind. Gemeinsam unterstützen und ermutigen wir uns. Zu wissen, dass man nicht allein ist, ist ein wundervolles Gefühl.
Die emotionale Seite der Wechseljahre: Wie ich meine Stimmung stabil hielt
Eine der größten Herausforderungen während der Wechseljahre sind die Stimmungsschwankungen. Es war nicht immer einfach, damit umzugehen, vor allem, weil sie unerwartet kamen. Doch durch Selbstreflexion, die Arbeit mit meinen veralteten destruktiven Glaubenssätzen und Coaching konnte ich lernen, meine Emotionen besser zu verstehen und zu regulieren, alte Muster aufzulösen und herausfinden, wie ich mein Leben gestalten kann, damit ich Freude und Zufriedenheit erfahre. Ich begann, meine Gefühle nicht als „negativ“ zu werten, sondern wahrzunehmen, anzunehmen und sie als Teil des Prozesses zu spüren anstatt sie zu verdrängen. Dies half mir, gelassener mit den ständigen Höhen und Tiefen umzugehen.
Die Chance in den Wechseljahren: Persönliches Wachstum und Veränderung
Was ich heute weiß, ist, dass die Wechseljahre auch eine Chance bieten – eine Chance für persönliches Wachstum und Veränderung. Statt die Symptome zu bekämpfen, akzeptiere ich sie als Teil eines natürlichen Wandlungsprozesses. Ich lernte, dass diese Phase im Leben der Frauen nicht das Ende von etwas ist, sondern der Beginn von etwas Neuem. Es ist eine Zeit, in der wir mehr zu uns selbst finden und uns von alten Mustern befreien können.
Heute blicke ich auf die Wechseljahre als eine Zeit der Selbstfindung und der bewussten Entscheidung, das Leben auf meine eigene Weise zu leben. Ich spüre, dass ich in dieser Phase des Lebens stärker, geerdeter und selbstbewusster bin als je zuvor.
Was Du tun kannst: Tipps, um die Wechseljahre zu meistern
Sei geduldig mit Dir selbst: Die Wechseljahre sind eine Zeit des Wandels. Nimm Dir Zeit, diesen Prozess zu akzeptieren und Dich auf die positiven Veränderungen zu fokussieren.
Hol Dir Unterstützung: Du bist nicht allein. Sprich mit anderen Frauen, oder hole Dir professionelle Unterstützung.
Kümmere Dich um Deinen Körper: Achte auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Dies unterstützt Deinen Körper und Geist in dieser Übergangszeit.
Verändere Deine Denkweise: Sieh die Wechseljahre nicht als ein Problem, sondern als eine neue Chance für persönliches Wachstum.
Fazit
Die Wechseljahre sind eine Zeit des Wandels, die für viele Frauen mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden ist. Doch sie bieten auch die Möglichkeit für persönliches Wachstum und eine tiefere Verbindung zu sich selbst. Mit Geduld, Selbstfürsorge und einer positiven Einstellung kann diese Phase des Lebens zu einer der erfüllendsten werden. Du bist nicht allein auf diesem Weg – Gemeinsam können wir diese Achterbahn der Hormone rocken!